Der Anfang 1920

 

Im Jahre 1920 schlossen sich 10 Idealisten in Sachen Musik in Harthausen zusammen, um eine Musikkapelle zu gründen.


Es war ein Stück Lokalpatriotismus, der zur Gründung der Harthäuser Musik führte. Denn schließlich hatte das benachbarte Neuses bereits eine Kapelle auf die Beine gestellt. Dadurch angespornt, setzten sich die Musikfreunde zusammen, um auch die Harthäuser Musik ins Leben zu rufen.
Diese zehn Gründungsmitglieder stellten miteinander einen Vertrag auf.


Es entfielen zunächst 1.000,-DM auf jeden Mitspielenden. Die Gründungsmitglieder aber wussten sich zu helfen. Sie veranstalteten in Harthausen eine Weizensammlung. Von dem Erlös des Weizens konnten die Musikinstrumente schließlich bezahlt werden.


Die Begeisterung der Gründer kannte keine Grenzen. Mit Freude und Tatkraft machte man sich daran, Noten zu lernen, die ersten Griffe zu üben, den Ansatz richtig zu formen, Noten zu schreiben, usw.. In Peter Lang aus Löffelstelzen fanden die Harthäuser einen Gleichgesinnten, der sich weder von Wind und Wetter abhalten ließ, zu den zweimaligen Übungsstunden während der Woche von Löffelstelzen nach Harthausen zu kommen.


Die Musikanten spielten zuerst Kirchenlieder. Bei der Osterprozession im Jahre 1921 trat man das erste Mal öffentlich auf. Bald spielten die Harthäuser im Löwensaal in Harthausen zum Tanz. Sämtliche Musikfeste in der Umgebung wurden besucht. Die Musikanten bliesen bei Hochzeiten und Beerdigungen. Ihre unermüdliche Übungstätigkeit wurde beim Musikfest in Bütthard durch die Verleihung des "Blauen Bandes" gekrönt. Eine Auszeichnung, die nur den besten Kapellen zuerkannt wurde. Harthausen spielte damals mit Löffelstelzen zusammen.


Jäh unterbrochen wurde das Musizieren dann durch den Ausbruch des 2.Weltkrieges. Die Musikanten rückten zu den Soldaten ein. Bald bliesen nur mehr vier Mann und schließlich, im Jahre 1941, hörte man ganz auf. Der Krieg lag über dem Land.


Während ein Teil der Gründungsmitglieder sich noch in Gefangenschaft befand, gingen die Heimkehrer wieder ans Musizieren. Man schrieb das Jahr 1946. Leonhard Schäfer hatte sich der Mannen angenommen. Er dirigierte und übte die Musikstücke ein. Aber die Musikinstrumente hatten den Krieg schlecht überstanden, sie bedurften notwendig einer Reperatur. Zu dieser Zeit hatte das Geld wieder einmal keinen Wert. So sammelten die Musikanten Gerste und verkauften sie. Mit dem Erlös konnten die Musikinstrumente bezahlt werden.


Bei kirchlichen Festen wie Prozessionen, Kirchenfesten und auch Gemeindefeiern trat der Musikkreis auf.